Autorenlesung Dirk Brauns: “Die Unscheinbaren”
Mi., 24. Apr.
|Literaturhaus
Jede Familiengeschichte hat ihre dunklen Geheimnisse, doch nicht in jeder werden die Eltern als Spione enttarnt. - Dirk Brauns hochspannender, aufwühlender Roman über einen Spionagefall und seine Folgen, angeregt durch die Familiengeschichte des Autors. Moderation: Roswitha Bates-Schmidt
Zeit & Ort
24. Apr. 2024, 19:30 – 22:30
Literaturhaus, Witte de Withstraat 31-33, 2518 CP Den Haag, Niederlande
Über die Veranstaltung
Jede Familiengeschichte hat ihre dunklen Geheimnisse, doch nicht in jeder werden die Eltern als Spione enttarnt. - Dirk Brauns hochspannender, aufwühlender Roman über einen Spionagefall und seine Folgen, angeregt durch die Familiengeschichte des Autors.
Es ist der Schockmoment seines Lebens: An einem Wintertag im Jahre 1965 muss der achtzehnjährige Martin Schmidt in Gegenwart seiner Großmutter miterleben, wie die Stasi seine Eltern verhaftet: Seit vielen Jahren hatten diese – vor allem auf Betreiben seiner manipulativen Mutter – für den BND spioniert. Das Leben im sozialistischen Deutschland wird für Martin daraufhin zum Spießrutenlauf: Von seinen Mitschülern wird er geschnitten und verprügelt, beim Einkauf verhöhnt, die Nachbarn wechseln vor dem »Verräterkind« die Straßenseite.
Seine Großmutter verkraftet die Schande nicht und stirbt bald darauf. Als seine Mutter Jahre später freikommt, folgt er ihr in den Westen. Zurücklassen muss er dafür Angelika, die große Liebe seiner Jugend…
Jahrzehnte später holen ihn diese traumatischen Ereignisse wieder ein.
Dirk Brauns wuchs in Ost-Berlin auf und leistete nach dem Abitur drei Jahre Wehrdienst bei der Nationalen Volksarmee. Von 1990 bis 1993 studierte er Dramaturgie und Szenisches Schreiben bei Yaak Karsunke und Heiner Müller an der Hochschule der Künste Berlin.
Danach verfasste er Hörspiele, schob jahrelang Nachtschichten auf einem Berliner Schlachthof und arbeitete mit den Kabarettisten Steffen Mensching und Hans-Eckardt Wenzel.
1999 wurde er Zeitungskorrespondent in Peking, danach in Warschau und schrieb unter anderem für „Die Woche“, die „Berliner Zeitung“ und die „WirtschaftsWoche“. Als Reporter bereiste er u.a. Afghanistan, den Irak und Nordkorea.
Seit 2012 veröffentlicht er Romane. Mit seinem bislang letzten Buch „Die Unscheinbaren“ (2019) wurde er auch in die Zentrale des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Berlin eingeladen.
Dirk Brauns lebt seit 2013 in der Nähe von München. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.
Moderation: Roswitha Bates-Schmidt
Es wird einen Büchertisch geben, bei dem man mit Bargeld ein Exemplar erwerben kann.
Eintritt: Freunde/Studierende 5,00 Euro / Gäste 10,00 Euro
Sofern die Veranstaltung kostenpflichtig ist, bevorzugen wir eine Zahlung per QR Code über das Handy. Barzahlung ist alternativ natürlich weiterhin möglich.
Auf dieser Veranstaltung werden Fotos gemacht, die wir auf unserer Website veröffentlichen möchten.
Mit der Teilnahme erklären Sie sich einverstanden, dass auch Sie auf diesen Aufnahmen erkennbar zu sehen sein können.
Pressestimmen:
- Seine Fingerfertigkeit zu formulieren, Bilder und Stimmungen zu schaffen, lassen einen beim Lesen innehalten und die Augen schließen. Maja Fiedler SWR 2 lesenswert
- Allerdings erwartet die Zuhörer kein klassischer Spionageroman à la James Bond oder John le Carré. "Es ist kein Pageturner, bei dem alle zwei Seiten die Waffe gezogen und ein Feind erschossen wird", sagt Brauns, "für mich ist das Buch sowohl Spionage- wie auch Familienroman". Süddeutsche Zeitung
- Der Kampf zwischen Mutter und Sohn währt ein halbes Jahrhundert und überspannt den ganzen Roman. Noch als fast Siebzigjähriger sucht der Sohn seiner inzwischen 92-jährigen Mutter die Wahrheit abzuringen. Es ist ein abgründiges Duell mit einer geradezu dämonisch verstockten und hochfahrenden Greisin, die, selbst in die Enge getrieben, den Sohn immer noch mit Lügen und Ausflüchten hinzuhalten sucht. Sigrid LöfflerDeutschlandfunk Kultur
- "Die Unscheinbaren" ist ein gut geschriebenes Buch, das die verschiedenen Zeiten immer wieder geschickt ineinander übergehen lässt, weil sie für die Akteure eben nicht immer trennscharf sind. [...] "Alle Welt scheint fasziniert von Spionen", denkt Martin Schmidt einmal bei der Erinnerung an sein Zuhause, "dabei sind es meist Lebensdarsteller ohne eigene Sprache". Peter Körte FAZ
- Das ist eine spannende, fürchterliche und schöne Geschichte. Senta Berger
Foto:@CoverDownload Kiepenheuer & Witsch