Niels Bokhove (Philosophie- und Literaturhistoriker):

"Die besitzlose Arbeiterschaft", ein - wie oft bei Kafka - unvollendeter Entwurf für eine experimentelle, semiautonome, d.h. teilweise von einem Staat unabhängige, kleine Lebensgemeinschaft vom Frühjahr 1918

Im August 1917 brach bei Franz Kafka Tuberkulose aus. Zur Erholung verblieb er 1917/18 acht Monate lang bei seiner Schwester Ottla im westböhmischen Dorf Zürau, wo sie einen Gemüsegarten bebaute. Am Ende seines Verbleibs verfasste er im Frühjahr 1918 Notizen für „Die besitzlose Arbeiterschaft“, eine Entwurfskizze für eine ideale kleine Gemeinschaft. Sie ist unvollendet, teilweise unstrukturiert und scheint auf den ersten Blick sehr isoliert in seinem Oeuvre zu stehen. Bei näherer Betrachtung lassen sich durchaus Bezüge zu diesem Oeuvre, aber auch zu seinem Leben und seiner Person herstellen. Überdies kann man der Skizze auch eine aktuelle Bedeutung zuschreiben. Dies alles in einem Vortrag mit Bildern.

Niels Bokhove, geb. 1946, ist Philosophie- und Literaturhistoriker und seit Jahrzehnten Kafka-Experte sowieMitbegründer und Vorstandsmitglied — viele Jahre auch Vorsitzender — des Niederländischen Franz Kafka-Kreises. Er veröffentlichte Reiziger in scheerapparaten. Kafka in Nederland en Vlaanderen (1984) und viele Beiträge zu Kafkas Werk und Leben, und er war Mitherausgeber von Niederländische Autoren über Franz Kafka 1922-1942 (1993).

Der Vortrag findet in niederländischer Sprache statt.

Moderation: Leo van Santen

Moderation: Sabine Wolff

Eintritt: Freunde/Studierende 5,00 Euro / Gäste 10,00 Euro / ganze Reihe 16,00 bzw. 32,00 Euro

Foto: Copyright Niels Bokhove

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